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Letztes Aufgebot chancenlos gegen den Meister

09.11.2014 0 Kommentare von

Frei nach dem Western `Die glorreichen Sieben` verblieben den GOLDMANN Dolphins Trier im Spitzenspiel des 6. Spieltages der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) zwischen dem Tabellenzweiten und dem Abonnementsmeister und Tabellenführer RSV Lahn-Dill ganze sieben Akteure übrig. So kam es, wie es kommen musste: Mit einem deutlichen 37:82 (6:18; 18:32; 26:63) musste der Gastgeber die Überlegenheit von Deutschlands Top-Team neidlos anerkennen.

Trotz des Tabellenstandes trafen hier zwei Welten aufeinander, hier die Trierer, nach den Ausfällen von Dirk Passiwan, Marc van de Kuilen und Peter Müller quasi mit dem letzten Aufgebot angetreten, da Europas Top-Mannschaft, die nahezu aus dem Vollen schöpfen konnten und so den Dolphins von Beginn an mit agressivem Pressing schnell zeigten, wer als Sieger die Trierer ARENA verlassen würde.

Die Trierer wirkten von Beginn an verunsichert, starteten mit einer ersten Fünf, die so noch nie aufgefahren war, während der Spitzenreiter kaltschnäuzig und routiniert über ihre US-Amerikaner Steve Serio und Michael Paye schnell für einen 12:0 Vorsprung sorgten, bevor Triers Janet McLachlan der erste Korbtreffer für ihre Farben gelang (7. Minute). Erst als Dolphins Coach Dirk Passiwan kurz vor Ende des 1. Spielviertels die ebenfalls angeschlagene Spielmacherin Diana Dadzite einwechselte, bekam das Spiel der Hausherren mehr Struktur und Ordnung.

Nach einem 6:18 (1. Spielviertel) konnten die Trierer in Spielabschnitt 2 die Partie jetzt offener gestalten, Dadzite mit klugem Spielaufbau und eigenen Punkten (allein 3 Dreipunktewürfe verwandelte sie im weiteren Spielverlauf) schaffte es, dass das Dolphins-Team jetzt konstanter auftrat und dieses Spielviertel lediglich mit 12:14 verloren ging.

Diana Dadzite    Protest wg. Klassifizierung Dadzite

Nach der Halbzeit zog der 11-malige Meister und Pokalsieger die Partie wieder an sich, hatte wohl richtig Lust an dieser Partie gefunden und entzauberten das Trierer Rumpfteam nun endgültig. Mit 31:8 wurde der letztjährige Halbfinalgegner der Mittelhessen quasi nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen und so die Partie vor dem Schlussviertel dann endgültig (26:63) entschieden. Vor allen Dingen die starken Center der Wetzlarer, Joe Bestwick und Dirk Köhler, waren so gut wie nie in den Griff zu bekommen. Ansonsten dominierte immer wieder der stark aufspielende US-Nationalspieler Steve Serio, der auch mit 22 Punkten zum Topscorer der Partie avancierte.

Für die Trierer spricht, dass sie nie `die Köpfe hängen ließen` und es ihnen so im Schlussviertel auch wieder gelang, einen besseren Zugriff aufs Spiel zu finden.

Letztendlich am verdienten und auch in der Höhe deutlichen Sieg des Liga-Krösus gab es nichts zu deuteln.

Was bleibt für die Dolphins: Schnellstmöglich die Verletztenmisere in den Griff bekommen und nach dem Pokal-Intermezzo am nächsten Wochenende mit der 1. DRS-Pokal-Hauptrunde spätestens am nächsten Spieltag der RBBL (22.11. in Köln) in 14 Tagen wieder neu in der Liga anzugreifen.

Bisher konnte keiner in der RBBL diesen Lahn-Dill-Express in dieser Saison stoppen, von einer Trierer Rumpf-Mannschaft, wie das heute der Fall war, konnte das so erst recht nicht erwartet werden!

Zweikampf    Janet McLachlan

Die Analyse von Dolphins-Coach Dirk Passiwan, der die hohe Niederlage schnell abgehakt hatte: `Ich habe immer gesagt, dass wir in Trier eine gute Truppe beisammen haben und auch dieses Jahr wieder durchaus unter den Top 5 mitspielen können. Gegen so ein Team wie Lahn-Dill hatten wir auch im Vorfeld aber immer nur eine Außenseiterchance, wenn bei uns alles in solch einem Spiel zusammen passt – und das war eben heute nicht der Fall und folglich nicht zu erwarten! Wir werden diese Niederlage wegstecken und ich hoffe, dass wir recht bald wieder unseren kompletten Kader zur Verfügung haben werden, denn dann werden wir als Kollektiv auch wieder in der Lage sein, in der Liga eine weiterhin gute Rolle spielen zu können`!

Ein Sonderlob gab es noch vom Trierer Coach für die Lettin Diana Dadzite, die aufgrund der nicht nachvollziehbaren Klassifizierungsentscheidung vor einigen Tagen durch den DRS doch arg mit ihrer Psyche zu kämpfen hatte, die aber dies zumindest im heutigen Spiel gut wegsteckte und sich nichts anmerken ließ über die nicht nur aus ihrer Sicht ungerechte und unverständliche Einstufung, sondern eindrucksvoll zeigte, wie wertvoll sie für ihre Dolphins als Spielerin ist.

Statistik:

Zuschauer: 250

Es spielten:

GOLDMANN Dolphins Trier: McLachlan (10), Ferguson, Podnieks (2), Jassman (2), Dadzite (15 – 3 Dreier), Saunders (8) und Ewertz

RSV Lahn-Dill: Bestwick (16), Paye (12), Haller (8), Lohmann, Zwerger, Breuer, Böhme (12), Schell (2), Köhler (10) und Serio (22)

 

(Bericht/Fotos: GOLDMANN Dolphins Trier – Pressestelle; Foto: Sandra Wagner)

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