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DRS-Pokal – Final-Four: Diana Dadzite gibt Abschiedsvorstellung im Rollstuhlbasketball!

28.03.2015 0 Kommentare von

TRIER – Die Vorfreude auf die erneute Qualifikation und Teilnahme am Pokal-Final-4-Turnier zur Ermittlung des Deutschen Pokalsiegers 2015 im Rollstuhlbasketball ist auch bei den GOLDMANN Dolphins Trier groß. Die Mannschaft ist bereits am Freitag nach Hamburg angereist und wird sicherlich auch heute und morgen wieder versuchen, alles in die Waagschale zu werfen, um nach 2004 zum 2. Mal ein deutsches Pokal-Endspiel zu erreichen.

Neben der Vorfreude auf dieses Event mischt sich beim Tross der Trierer allerdings auch seit dieser Woche ein wenig Wehmut auf ihrem Weg nach Hamburg mit. Denn definitiv steht jetzt fest, dass für Triers Spielmacherin  Diana Dadzite die beiden Pokalpartien an diesem Wochenende vorerst die letzten Rollstuhl-Basketballspiele nicht nur für ihre Dolphins, sondern auch in ihrer bisherigen Karriere sein werden.

Die 28jährige Lettin hatte ihren Rückzug schon seit Beginn dieser Saison angekündigt, jeder in ihrem Umfeld hatte aber zumindest bis jetzt gehofft, dass sie ihre Gedankenspiele nicht in die Tat umsetzen wollte!

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Danke und Goodbye Diana

Aber unter dem Aspekt, dass sich keine entscheidende Wende mehr bei ihrer mittlerweile über zweijährigen Klassifizierungsgeschichte ereignen sollte, konnte und wollte sie so nicht mehr weiter ihren Sport zukünftig ausüben.

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Zur Erinnerung: Seit gut 2 Jahren kann sich die 28jährige Lettin nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag, nur noch im Rollstuhl fort bewegen. Ein Marathonlauf setzte fortan ein, nachdem die Lettin 2013 vom bisherigen Club Oettinger RSB Team Thüringen an die Mosel zum Trierer Club gewechselt war. Da die Sportlerin bisher als Nichtbehinderte im RBB aktiv war, war es für die Trierer Verantwortlichen ein Muss, hier der Sportlerin aufgrund ihrer neuen Lebenssituation und aufgrund ihrer mittlerweile entstandenen Behinderungen, zu helfen und einen Neuantrag auf Klassifizierung und Neueinstufung im RBB zu stellen.

Dieser Antrag auf Neueinstufung, anschließend hier folgend Protest und Revision, aufgrund wohl dem Verband nicht genügend vorliegender ärztlicher Gutachten über eine genaue Diagnose der Behinderung der Sportlerin, wurde sie dann seit September 2014 als minimalbehindert aber mit 4,5 Punkthöchstzahl eingestuft!

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Sind das am Wochenende die letzten Auftritte einer großartigen und hoch talentierten Sportlerin im Rollstuhlbasketball?

Diese Einstufung ist als eine Farce anzusehen, denn weltweit gibt es bisher keinen ähnlich gelagerten Fall – Diana ist die wohl einzige fest auf den Rollstuhl angewiesene Sportlerin, der man nur die höchstmögliche Einstufung mit 4,5 Klassifizierungspunkten zugesteht. Und wer Diana mit ihren vorhandenen Einschränkungen im Spiel erlebt, der muss kein ausgewachsener Fachmann sein, um zu sehen, dass hier nie und nimmer eine Hochpunkte-Spielerin im Rollstuhl sitzt.

Diese Ungerechtigkeit kann und will die Sportlerin so nicht mehr weiter hinnehmen und sieht für sich, auch nach Wochen und Monaten seit dieser Entscheidungsfindung des Verbandes, die keine weitere Einspruchsmöglichkeit mehr zulässt, jetzt nur den einen Ausweg, um mit sich selbst ins Reine zu kommen, indem sie nach dem Pokal-Wochenende ihren wenn auch geliebten Rollstuhlbasketball aufgibt!

Otmar Passiwan, Vereinsvorsitzender und seit mehr als 43 Jahren im Rollstuhlbasketball zu Hause, ist bestürzt über diese Hiobsbotschaft: `Wir als Verein, das Management unserer BL-Mannschaft und natürlich auch das Team selbst sind über die diese Woche endgültig getroffene Entscheidung ihrer Leistungsträgerin, die in den letzten beiden Jahren zu den besten Damen in der 1. Bundesliga gehörte, mehr als enttäuscht, können aber aufgrund der momentan vorhandenen Klassifizierung/Einstufung von Diana Dadzite ihre Beweggründe und letztendlich ihre Entscheidung voll mittragen und verstehen!

Jedenfalls, es stimmt mich mehr als nachdenklich, wenn ich feststellen muss, dass eine Sportlerin das `Handtuch` wirft, weil sie so momentan und auch für die Zukunft keine Chancengleichheit für sich in diesem Sport sieht und so nicht mehr weiter aktiv sein kann und will!

Wir verlieren so eine tolle Sportlerin und es wird nicht leicht werden, hier einen entsprechenden Ersatz für die nächste Saison zu finden. Jedenfalls gilt mein großer Dank Diana für Ihr Engagement und ihre Treue zum Team bis zum Ende dieser Saison, denn Aufhören wollte sie eigentlich schon nach Bekanntwerden dieser unsäglichen und endgültigen Klassifizierungsentscheidung im September letzten Jahres`!

(Bericht: GOLDMANN Dolphins Trier – Pressestelle;  Fotos: Sandra Wagner)

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