Gegen Aufsteiger nur Außenseiter
Es klingt kurios: Wenn die Immovesta Dolphins am Samstagabend, 18.30 Uhr in der Wolfsberghalle, Kellerkind Oettinger RSB Team Thüringen empfangen, sind die Trierer Rollstuhlbasketballer nicht favorisiert. Dem Tabellendritten fehlen drei seiner wichtigsten Spieler. Schon im Vorfeld der Partie hatte es viel Unruhe über den Austragungstermin gegeben.
Chad Jassman, Janet McLachlan und Tara Feser standen beim 100:76 Auswärtssieg der Immovesta Dolphins gegen Hannover United noch in der Startformation. Beim kommenden Heimspiel gegen das Oettinger RSB Team Thüringen wird das Trio und auch Lowpointerin Jamey Jewells allerdings nicht für den Trierer Rollstuhlbasketball-Bundesligisten auflaufen. Der Grund: Die vier Kanadier sind bei den Pan-Amerikanischen Spielen in Guadalajara (Mexiko) für die Nationalmannschaften ihres Heimatlandes am Ball, kämpfen um die Qualifikation für die Paralympics 2012 in London. Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan steht deshalb nur ein Rumpfkader zur Verfügung. Aus der zweiten Mannschaft rücken Peter Müller und Eddie Klein nach.
Schon im August, als der Bundesligaspielplan erschien, hatten die Dolphins beim Verband die Verlegung der Partie beantragt. Die Spielleitung gab unter der Bedingung, dass auch der Gegner der Änderung zustimmen muss, grünes Licht. Doch die Thüringer lehnten ab – wohlwissend um die Schwächung des Trierer Teams. Bei den Dolphins-Verantwortlichen hat die Entscheidung des Clubs aus der Nähe von Gotha für Unverständnis gesorgt. „Mit Fair Play hat das nicht viel zu tun. Wir haben Team Thüringen einige Ausweichtermine vorgeschlagen, bekamen stattdessen nur wilde Ausreden zu hören“, so der verärgerte Vereinspräsident Otmar Passiwan.
Mit der Oettinger Brauerei und dem Rehasport-Landeszentrum haben die Thüringer zwei potente Hauptsponsoren im Rücken. Im Sommer hat sich der Aufsteiger unter anderem mit dem Schweden Joakim Linden, dem Finnen Teemu Partanen oder dem großgewachsenen, weißrussischen Center Alexandr Holouski verstärkt. Wichtigster Spieler ist der routinierte US-Amerikaner Taz Capasso. Wie stark Team Thüringen ist, das haben die Dolphins schon in der Vorsaison spüren müssen. Damals scheiterten die Trierer in der ersten DRS-Pokalrunde an ihrem kommenden Gegner. In dieser Saison tut sich der Bundesliga-Aufsteiger auf dem neuen Terrain noch etwas schwer, konnte trotz seines mit internationalen Topleuten gespickten Kaders, erst einen Saisonsieg einfahren.
Die Siegchancen schätzt Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan auf maximal 30 % ein. Doch der 35-jährige fügt hinzu: „Wir sind hochmotiviert und werden auch mit unserer Rumpftruppe bis zum Umfallen kämpfen.“ Tip-Off in der Wolfsberghalle ist am Samstag, den 12. November, um 18.30 Uhr. Tickets gibt es an allen Ticket Regional Vorverkaufsstellen oder im Internet unter www.ticket-regional.de.
Aufgebot Immovesta Dolphins Trier: Stewart, Schmitz, Passiwan, Ewertz, Moseley-Williams, Herrmann, Klein und Müller.
Text: Tilo Saurin, Pressesprecher Immovesta Dolphins Trier